08
Oktober
2017

Höhere Kapital·steuern für Reiche!

Die neue Initiative der Jung·sozialisten (JUSO): Die 99-Prozent-Initiative. Bild.
#40
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von Melinda Melcher

Lektorat: Laura Heidrich | Produktion: Melinda Melcher | Bilder: © JUSO. Link zur Verwendung | Quelle: sda

Wichtiges aus dem Inland in Kürze:
• Am Mittwoch hat die JUSO ihre 99-Prozent-Initiative auf dem Bundes•platz vorgestellt.
• Ein UNO-Experte für Menschen•rechte urteilt: Die Schweiz kann sich noch verbessern!
• Ein Schweizer erhält einen Nobel•preis für Chemie.
• Menschen handeln als Schutz•engel für ein kleines Mädchen.


STEUERN[/
b]
BERN: Die Jung·sozialisten ([b]JUSO
) haben am Mittwoch ihre 99-Prozent-Initiative auf dem Bundes·platz vorgestellt. Sie fordern: Kapital·einkommen wie Zinsen und Dividenden sollen 1.5 Mal so stark besteuert werden wie Lohn·einkommen.

Mit dieser Initiative möchten die Jung·sozialisten den Reichen ans Portemonnaie. Das heisst: Menschen mit viel Kapital sollen mehr Kapital·steuern zahlen. Für diese Menschen arbeitet nämlich vor allem ihr Geld.

Geld arbeitet in Form von Zinsen. Menschen erhalten Zinsen, wenn sie Geld zu einem bestimmten Zins·satz verleihen. Zum Beispiel an Banken. Banken erhalten Geld von Menschen mit viel Kapital und verleihen dieses wieder an Menschen mit weniger Kapital. Für den Geld·austausch erhalten sie eine Gebühr. Geld arbeitet auch in Form von Dividenen. Dividenden sind der Teil des Rein·gewinns, den eine Unternehmung an ihre Investoren zahlt.

Zinsen und Dividenden werden besteuert. Diese Steuern heissen: Kapital·steuern. Bis jetzt werden Zinsen und Dividenden per Gesetz zu 100 Prozent versteuert. Einige wenige Super·reiche müssen allerdings nur 60 Prozent Kapital·steuern zahlen. Sie erhalten somit eine Steuer·vergünstigung. Die JUSO möchte die gesetzliche Kapital·steuer auf 150 Prozent erhöhen. Mit diesen zusätzlichen 50 Prozent Steuer·einnahmen möchte die JUSO zum Beispiel Kinder·tagesstätten und andere Wohl·fahrts-Projekte im Bereich Bildung und Gesundheit unterstützten.

Die Initiative wurde am Dienstag im Bundes·blatt veröffentlicht. Die Organisatoren der Initiative haben bis zum 3. April 2019 Zeit, die 100'000 nötigen Unterschriften für eine offizielle Volks·initiative zu sammeln.


FINANZ·PLATZ SCHWEIZ

BERN: Der Schweizer Finanz·platz ist international bekannt. Die Schweiz verwaltet grosse Vermögen von reichen Menschen: insgesamt knapp 7 Milliarden Franken. Und rund 50 Prozent dieser verwalteten Vermögen stammen aus dem Ausland. Die Schweiz ist weltweit die Nr. 1 für die Verwaltung von ausländischen Vermögen. Sie verwaltet insgesamt rund 25 Prozent aller ausländischen Vermögen, siehe nächste Infografik von SwissBanking.

INFOGRAFIK © SwissBanking. Link zur Verwendung.

Ein UNO-Experte hat den Schweizer Finanz·platz begutachtet. Der UNO-Experte hat die Schweiz vom 25. September bis 4. Oktober besucht. Er hat während dieser Zeit mit verschiedenen Personen gesprochen. Zum Beispiel mit Parlamentariern und mit Vertretern von Behörden. Auch mit Vertretern des Finanz- und Handels·sektors sowie der Zivil·gesellschaft. Und er hat sich ebenfalls mit Experten aus der Wissenschaft ausgetauscht.

Die UNO hat Leit·prinzipien für die Wirtschaft und Menschen·rechte erstellt. Jetzt urteilt der UNO-Experte darüber, wie gut Schweizer Banken und der Schweizer Staat Menschenrechts·normen erfüllen. Diese Normen sind unter anderem: Auskunfts·pflicht, Regulierung und Überwachung.

Der UNO-Experte hat bewertet, wie stark Banken Auskunft über verwaltete Vermögen abgeben müssen. Er hat auch bewertet, wie stark der Staat in den Finanz·markt eingreift. Das heisst: Er hat die Regeln zur Verwaltung von ausländischen Vermögen und zum Schutz von Geld·wäsche bewertet.

Das Ergebnis seiner Bewertung: Die Schweiz kann sich noch verbessern! Ein Beispiel: Menschen aus der Schweiz machen sich strafbar, wenn sie gegenüber Schweizer Behörden Steuern hinterziehen. Das heisst: Wenn sie Geld veruntreuen und somit keine oder weniger Steuern zahlen. Und wenn ein Ausländer durch Schweizer Banken unterstützt wird, in seinem eigenen Land Steuern zu hinterziehen? Das ist dann keine Straf·tat und das ist nicht gut.


NOBEL·PREIS

STOCKHOLM/LAUSANNE: Seit 1901 wird jährlich der Nobel·preis vergeben. Den Preis erhalten Forscher aus verschiedenen Wissenschaften: Physik, Chemie, Physiologie, Medizin oder Literatur. Und den Friedens·nobelpreis erhalten Menschen, die sich aussergewöhnlich stark für den Frieden eingesetzt haben.

Der letzte Schweizer hat vor 15 Jahren den ehrenreichen Nobel·preis erhalten. Das war Kurt Wüthrich im Jahr 2002. Aber jetzt hat wieder ein Schweizer einen Nobel·preis erhalten: Der diesjährige Nobel·preis für Chemie geht an den gebürtigen Deutschen Joachim Frank, den Schotten Richard Henderson und den Schweizer Jacques Dubochet. Alle drei sind für ihre Beiträge zur Entwicklung der Kryo-Elektronen·mikroskopie geehrt worden. Mehr Infos zur Verleihung find Sie hier.


GLÜCK IM UNGLÜCK

ZÜRICH: Ein Mädchen von knapp vier Monaten hatte am Mittwoch mehrere Schutz·engel. Ihr Kinder·wagen ist am Bahnhof Zürich-Stadelhofen auf die Gleise gestürzt. Mehrere Menschen haben sofort regiert: Sie haben den Kinder·wagen mit dem Mädchen sogleich vom Gleis zurück auf den Bahn·steig gezogen.

+


WÖRTER·BUCH


JUSO
Die JUSO ist die Jung·partei der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz (SP). Das heisst: Jugendliche und junge Erwachsene aus der Schweiz sind in der JUSO aktiv. Sie planen politische Kampagnen und Aktionen. Und sie sammeln Unterschriften, demonstrieren und diskutieren.

Wohl·fahrt
Alle Menschen sollen ihre Grund·bedürfnisse befriedigen können. Deshalb sorgt die Wohl·fahrt dafür, dass alle Menschen einen gewissen Lebens·standard haben. Das heisst: Notleidende oder gefährdete Menschen erhalten Unterstützung vom Staat. Zum Beispiel wenn sie nicht genügend Geld für Lebens·mittel haben.

Kryo-Elektronen·mikroskopie
Bei der Kryo-Elektronen·mikroskopie werden biologische Proben bei sehr tiefen Temperaturen (−150 °C) untersucht und sichtbar gemacht.

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