25
Februar
2018

Wehen·mittel sind oft unnötig!

Die Welt·gesundheits·organisation (WHO) kritisiert die medizinische Versorgung bei Geburten: Der häufige Einsatz von Wehen·mitteln ist nicht gut!


B1 • Hohenheimer-Index: 18.56 • ⏲: 5-7 Min.

von Melinda Melcher

Lektorat: Laura Heidrich | Produktion: Melinda Melcher | Bild: CC0 | Quelle: sda

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Die WHO sagt: Es gibt immer weniger natürliche Geburten. Denn das medizinische Fach·personal greift oft künstlich mit Wehen·mitteln in den natürlichen Verlauf einer Geburt ein. Das ist überflüssig und kann Mutter und Kind gefährden. Die Leiterin der WHO-Abteilung für Familien, Frauen, Kinder und Jugendliche ist Princess Nothemba Simelela. Sie sagt: Bei den meisten der 140 Millionen Geburten pro Jahr welt·weit sind keine Wehen·mittel nötig.

KURZ ERKLÄRT
Ärzte und Hebammen begleiten den Verlauf einer Geburt. Eigentlich ist ihre Aufgabe, die natürliche Geburt mit ihrem Fach·wissen zu unterstützen. Heutzutage setzen Ärzte und Hebammen aber immer öfter auch bei unkomplizierten Geburten Wehen·mittel ein. Das machen sie, um Zeit zu sparen. Damit greifen sie in die natürliche Geburt ein. Wehen·mittel leiten nämlich die Geburt ein. Und sie können den Verlauf einer Geburt auch beschleunigen.


FALSCHE REGEL

Bisher war die Regel für Geburten:
Der Mutter·mund soll sich beim Einsetzen der Wehen ca. 1 cm pro Stunde öffnen.

Damit macht die WHO jetzt aber Schluss. Die WHO sag klar und deutlich: Wenn sich der Mutter·mund bei manchen Frauen langsamer öffnet, ist das kein Zeichen für Probleme. Alle Frauen sind unterschiedlich. Und auch alle Geburten sind unterschiedlich. Darum sind Wehen·mittel in solchen Fällen auch nicht zwingend nötig.

AUCH UNÖTIG:
Wehen·schreiber, Rasur oder Damm·schnitt.
Die WHO sagt zudem, dass Wehen·schreiber nicht immer nötig sind. Auch muss man die Scham·haare der Frau nicht immer weg·rasieren. Zusätzlich empfiehlt die WHO, nicht standard·mässig einen Damm·schnitt zu machen. Und die WHO sagt auch: Ärzte müssen den Babys nicht immer automatisch Mund und Nase aussaugen. Vor allem nicht, wenn diese auch von allein anfangen zu atmen. All diese medizinischen Eingriffe sind oft unnötig und kosten viel Geld. In armen Ländern ist es besonders wichtig, dass die Kranken·häuser dieses Geld besser für lebens·erhaltende Massnahmen einsetzen.

Die WHO informiert: Welt·weit sterben jeden Tag 830 Frauen bei der Geburt ihres Kindes. Mit guter Vorsorge und Betreuung schaffen es Ärzte, diese Frauen häufig zu retten.

NEUE WHO-RICHT·LINIEN

Mit neuen Richt·linien will die WHO das Vorgehen bei Geburten ändern. Denn nicht allein das Spital, die Ärzte oder die Hebamme sollen den Verlauf einer Geburt bestimmen. Die Frauen sollen mit·entscheiden! Die WHO gibt in ihren neuen Richt·linien 56 Empfehlungen ab.

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WÖRTER·BUCH


Wehen·schreiber
Ein Wehen·schreiber ist ein medizinisches Gerät. Dieses setzen Mediziner bei Geburten ein. Mit diesem Gerät misst der Arzt oder die Hebamme die Herz·frequenz des noch ungeborenen Babys. Der Wehen·schreiber vergleicht auch die Länge, Stärke und Häufigkeit der Wehen mit dem Herz·schlag des Kindes. Das Gerät muss aber nicht standard·mässig eingesetzt werden.

Damm·schnitt
Der Damm ist das Muskel·gewebe zwischen Scheide und After. Am Ende der Geburt muss das Baby durch den Scheiden·ausgang durch. Dieser ist durch das Damm·gewebe zwischen Scheide und After oft sehr eng. Bei manchen Frauen ist der Aus·gang zu eng. Das heisst: Das Damm·gewebe weitet sich nicht genug, um den Kopf des Babys raus·zulassen. Manchmal ist auch einfach der Kopf des Babys zu gross. Dann haben die Babys Probleme, auf die Welt zu kommen. In so einem Fall machen Ärzte oder die Hebamme häufig einen Damm·schnitt. Mit dem Damm·schnitt vergrössern sie den Scheiden·ausgang. Dann kann das Baby besser auf die Welt kommen.

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