18
März
2018

Digitalisierung: Macht Technik die Medizin besser?

Immer mehr Ärzte tauschen elektronische Patienten·dossiers (EPD) mit ihren Kollegen aus. Das EPD weckt Hoffnung für mehr Effizienz in der Medizin.

B1 • Hohenheimer-Index: 17.15 • ⏲: 5-7 Min.

von Laura Heidrich

Lektorat: Melinda Melcher | Produktion: Melinda Melcher | Bild: CC0 | Quelle: sda

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GESUNDHEIT

BERN: Ab Mitte 2018 können Patienten ein elektronisches Patienten·dossier (EPD) eröffnen. Ein Dossier ist eine Sammlung von Dokumenten. Das EPD ist also eine elektronische Sammlung von medizinischen Dokumenten. Darin stehen zum Beispiel Informationen über die Krankheiten von den Patienten. Mit dem EPD können Ärzte schneller auf Patienten∙informationen zugreifen. So können sie Patienten rascher und besser helfen.

Das neue Swiss eHealth-Barometer zeigt: Immer mehr Gesundheits·fach∙leute speichern Informationen elektronisch. So können sie die Informationen einfacher unter·einander aus·tauschen. Bei allen Gruppen ist die interne Vernetzung durch die neue Informations∙technologie in den letzten fünf Jahren gestiegen. Aber vor allem Spitäler nutzen diese Möglichkeit. Sie sind besonders gut vernetzt. Das heisst: Sie tauschen viele Informationen elektronisch mit ihren Kollegen aus.

WIE GUT SIND DIE SPITÄLER VERNETZT?

Der interne Vernetzungs·index prüft, wie gut die Spitäler Informationen elektronisch aus∙tauschen. Dabei haben sie 76 von 100 Punkten erreicht. Das sind 6 Punkte mehr als 2017. Die Ärzte tauschen jedoch elektronisch noch nicht so viele Informationen aus wie die Spitäler. Der Grund: Viele sorgen sich um den Daten∙schutz.

Der Bundes·rat sagt: Die Spitäler müssen als erste die neuen EPD einführen. Sie haben dafür bis zum Jahr 2020 Zeit. Dann müssen alle Spitäler die EPD nutzen.

WARUM?

Das neue EPD ist Teil der Gesundheits·strategie 2020. Damit will der Bundes·rat die medizinische Versorgung verbessern. Denn kranke Menschen in der Schweiz sollen weiter die best∙mögliche Hilfe bekommen. Und das EPD kann dabei helfen. Denn mit dem EPD können die Gesundheits·fach∙leute immer und überall an die wichtigen Informationen zu ihren Patienten kommen.

WAS IST MIT DEM DATEN∙SCHUTZ?

Das Swiss eHealth-Barometer hat die interne und die externe Vernetzung untersucht. Interne Vernetzung ist zum Beispiel innerhalb eines Spitals oder innerhalb einer Arzt∙praxis. Dabei tauschen sich Kollegen unter·einander aus. Bei der externen Vernetzung tauschen sich zum Beispiel zwei Spitäler mit·einander aus. Oder ein Spital und eine Arzt·praxis.

Das Ergebnis: Die externe Vernetzung ist noch schwieriger als die interne. Denn bei der externen sorgen sich die Gesundheits·fach∙leute um den Schutz von Patienten·daten. Deshalb tauschen sie extern weniger Informationen aus als unter·einander. Trotzdem hat auch dieser Daten∙austausch im Vergleich zum Vor∙jahr zugenommen.

Insgesamt unterstützen aber sehr viele Gesundheits·fach∙leute das neue EPD. Auch die meisten Patienten können sich vorstellen, ein elektronisches Patienten·dossier zu eröffnen. Für das eHealth-Barometer wurden 1201 Personen befragt. Knapp die Hälfte von ihnen will ein EPD eröffnen. Ein weiteres Drittel sagt: Wenn ihnen zum Beispiel ein Arzt dazu rät, eröffnen sie ein EPD.

INFO
Elektronisches Patienten∙dossier (EPD): Die Patienten entscheiden in der Schweiz freiwillig, ob sie ein EPD eröffnen wollen. Niemand muss ein EPD eröffnen. Denn der Bund sagt: Daten·schutz geht vor! Alle Mit·arbeiter von öffentlich-rechtlichen oder kantonalen Organisationen können die Daten in den EPD bearbeiten. Kranken·kassen oder Arbeit·geber können aber nicht auf die Daten zugreifen.

Zurzeit müssen nur die Spitäler das neue EPD nutzen. Die Ärzte haben sich erfolgreich gegen eine Pflicht gewehrt. Deshalb müssen beispielsweise Ärzte, Hebammen und Apotheker die EPD nicht zwingend benutzen.


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WÖRTER·BUCH


Swiss eHealth-Barometer
Das Swiss eHealth-Barometer gibt es seit dem Jahr 2009. Die Plattform InfoSocietyDays veröffentlicht die Studie nun jedes Jahr. Die Studie untersucht, wie gut im medizinischen Bereich elektronische Hilfs∙mittel genutzt werden. Dafür werden zum Beispiel Ärzte, Apotheken und Behörden befragt.

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